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überflutet – überlebt – überlistet: Die Geschichte der Juragewässerkorrektion

Nur dank der beiden Juragewässerkorrektionen und den darauf folgenden Meliorationen konnte sich das Seeland zu einem prosperierenden Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum entwickeln. Erstmalig fasst nun ein Buch die gesamte Geschichte dieser noch für heutige Verhältnisse riesigen Arbeiten zusammen und ermöglicht so einen umfassenden Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart der Dreiseenregion.

“Ds Wasser chunnt!“ – Immer wieder hallte dieser Warnruf über die Ebenen des Dreiseenlandes. Für die Betroffenen der Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg, Waadt und Solothurn kam dies meistens einer beinahe apokalyptischen Ankündigung von Not und Elend gleich. Was die Menschen dieser Gegend immer wieder neu durchleiden mussten, ist für heutige Generationen schwer nachvollziehbar. Seit den Juragewässerkorrektionen des 19. und 20. Jahrhunderts ist die Gefahr gebannt – zumindest zeitweilig.
Die Juragewässerkorrektionen im Dreiseenland waren und sind für Wirtschaft und Bevölkerung von unschätzbarer Bedeutung. Das riesige System kontrolliert heute die Entwässerung rund eines Viertels der gesamten schweizerischen Landesfläche. Das vom Verein Schlossmuseum Nidau herausgegebene, reich bebilderte Buch nimmt Sie mit auf eine Reise, die den epischen Kampf zwischen Natur und Zivilisation beschreibt.
Dem Historiker Matthias Nast ist ein historisches Lesebuch gelungen, das Jung und Alt zu begeistern vermag, aber auch wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Dank seiner Arbeit liegt erstmals ein Werk vor, das die Juragewässerkorrektionen umfassend behandelt, von deren Anfängen über die erste Realisierung im Zuge der Gründung des Bundesstaates bis hin zu den aktuellsten Herausforderungen.