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Sportliche Höhepunkte

Der FC Biel und der EHC Biel haben im Verlauf ihrer Geschichte immer wieder Erstaunliches vollbracht. Doch auch viele Einzelsportler konnten grosse Erfolge feiern.


 
Der FC Biel als Schweizer Meister, 1947

Wie überall gehen die noch ziemlich bescheidenen Anfänge der Sportbewegung auch in unserem Land auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Diese von England auf den Kontinent übergreifende neue Form von gesundheitsfördernder und lustbetonter körperlicher Anstrengung erreichte die Schweiz.vor allem von Deutschland her. Turnvater Jahn, einer der dortigen Wegbereiter, fand auch hier erste Anhänger. Schon vor ihm hatte Heinrich Pestalozzi sich für eine Förderung der «Leibesübungen» eingesetzt, wie man den Sport im deutschsprachigen Europa nannte. Bezüglich Biel und Seeland fehlen detaillierte Angaben über allfällige Beteiligungen an organisierten Wettkämpfen. Es ist aber bekannt, dass der Turnpionier Phokion Heinrich Clias 1810 als Turnlehrer in Gottstatt bei Biel gewirkt hat und dass das Bieler Gymnasium ab 1818 über einen der ersten Turnplätze der Schweiz verfügte.

Von den Gründungen eidgenössischer Verbände ergaben sich Ausstrahlungen in die diversen Regionen des Landes. So war beispielsweise die Gründung des Eidgenössischen Turnvereins (1832) für die Förderung der Volksgesundheit ebenso bedeutsam wie diejenige des Eidgenössischen Schützenvereins (1824) in patriotischer Hinsicht. Schliesslich sei auch auf die gerade im Kanton Bern damals aufkommenden Schwingfeste hingewiesen. Und was das Hornussen betrifft (damals Hurnussen genannt), so hat Jeremias Gotthelf in seinem 1841 erschienenen Roman «Uli der Knecht» fast so etwas wie einen Wettkampfbericht vom Aufeinandertreffen der «Erdöpfelkofer» und der «Brönzwylerer» verfasst.

Der Übergang vom Staatenbund zum Bundesstaat 1848 war auch auf dem Gebiet der «Leibesübungen» wegweisend. Er fand seinen Ausdruck in der zunehmenden Gründung von Vereinen und Verbänden. Von England her trat die Bezeichnung «Sport» immer mehr in Konkurrenz zum Begriff der «Leibesübungen». Allerdings herrschte auch in der Schweiz eine stark von romantischen und patriotischen Gefühlen geprägte Einstellung, die «unerwünschten fremden Einflüssen» eher ablehnend gegenüberstand. 
Man konnte eine Art Zweiteilung feststellen: auf der einen Seite die «volkstümlichen» Sportarten (zum Beispiel Turnen, Schwingen oder Schiessen), auf der anderen die eher «elitären» (zum Beispiel Reiten, Fechten oder Rudern). Dass die Sportbewegung auch gesellschaftspolitische Aspekte aufwies, manifestierte sich im Jahre 1874 mit der Gründung der ersten Grütli-Turnvereine - als Arbeiter-Turnvereine waren sie Vorläufer des SATUS. 
In jener Zeit werden der Bieler und Seeländer Sport in den historischen Dokumentationen kaum erwähnt. Ein kräftiges Lebenszeichen war immerhin die Durchführung des Eidgenössischen Schützenfestes 1877 in Bözingen – ihm folgten bereits 1886 ein weiteres am gleichen Ort, und 1888 eines in Biel. Hervorzuheben sind auch einige Bieler Siege an den Eidgenössischen Turnfesten jener Jahre: 1868 und 1878 gewannen Lanz und Lombard im Kunstturnen, respektive Nationalturnen, und 1869 siegte Biel bei den Sektionen.

Text: Kurt Trefzer