Archives historiques de la région de Bienne, du Seeland et du Jura bernois

Das Centre PasquArt, das Museum Neuhaus und das Neue Museum Biel

Stadt Biel - Gebäude - Kulturelle Institutionen - Kunst - Schule und Bildung - Vereinswesen




Das Museum Neuhaus und das Centre Pasquart

1982 wurde die «Sammlung Stiftung Robert» dem Publikum zugänglich gemacht, drei Jahre später das «Museum Neuhaus» eröffnet und im Jahr 1990 erhielt Biel mit der Einweihung des «Centre PasquArt» endlich ein eigenes Kunsthaus.

Die «Sammlung Stiftung Robert» und das «Museum Neuhaus» an der Schüsspromenade Nr. 26-28 wurden im Gebäude «Neuhaus» untergebracht. Dessen Räumlichkeiten gehörten einst zur Indiennefabrik Verdan, die 1747 gegründet worden war. Der westliche Teil des Gebäudes wurde zu jener Zeit vom Schultheiss Charles Neuhaus bewohnt, dem Führer der Schweizer Radikalen. Charles Neuhaus war auch Teilhaber an der Indiennefabrik. Im östlichen Teil des Gebäudes «Neuhaus» befanden sich die zur Indiennefabrik gehörige Tröckne sowie Anlagen zur Färberei und Wäscherei.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sämtliche Räume zu Wohnungen umgebaut. Die letzte Besitzerin der Liegenschaft, Dora Neuhaus, vermachte ihr Eigentum einer Stiftung. Deren Zweck sollte in einem noch zu gründenden Museum bestehen, im Gedenken an ihren Urgrossvater Charles Neuhaus. Seit 1975 gehört das Gebäude der Karl-Neuhaus-Stiftung, welche die Wohnung von Dora Neuhaus restaurieren liess und 1985 als Wohnmuseum eröffnete. Zuvor wurde in demselben Gebäudekomplex bereits die «Sammlung Stiftung Robert» eingerichtet. Hier sind Pflanzen- und Tieraquarelle der aus dem Jura stammenden Malerfamilie Robert zu sehen.

Zu Beginn der 90er-Jahre wurden die Räumlichkeiten zum «Museum Neuhaus» um- und ausgebaut. Nebst dem bereits erwähnten Wohnmuseum, das den bürgerlichen Lebensstil im 19. Jahrhundert erfahrbar machte, und der «Sammlung Stiftung Robert» wurden drei weitere Dauerausstellungen geschaffen: Zu besichtigen waren fortan Werke des Malers Karl Walser und seines Bruders, des Dichters Robert Walser. Ausserdem wurde dem Publikum die Industriegeschichte Biels näher gebracht, und in der Kinosammlung William Piasio war die Geschichte des Kinos von seinen Anfängen bis zur Gegenwart zu sehen. Daneben organisierte das «Museum Neuhaus» drei bis vier Sonderausstellungen pro Jahr.

In unmittelbarer Nähe der Museen «Schwab» und «Neuhaus» ist das «Centre PasquArt» entstanden: Das alte Stadtspital Biels, das 1866 erbaut wurde und später als Schulhaus diente, stellt heute den mittleren Teil des Gebäudekomplexes des Kunstmuseums dar. Der westliche Teil, in dem noch heute ein Altersheim eingerichtet ist, wurde in den 50er-Jahren erstellt. Im Jahr 1990 wurde das «Centre PasquArt» eröffnet. Vier Jahre später schlossen sich die Vereine «Photoforum», «Filmpodium», «Kunstverein» und «Visarte» zu einer Trägerstiftung zusammen, welche in den Jahren 1998 bis 1999 die Renovation des alten Spitals sowie einen Erweiterungsbau durch die Architekten Diener & Diener realisierte. Am 1. Januar 2000 eröffnete das «Centre PasquArt» seinen Betrieb in den neuen Räumlichkeiten.

Das Neue Museum Biel

2001 setzte der Gemeinderat von Biel einen Reorganisationsprozess der Bieler Museumslandschaft in Gang. Das Resultat war 2012 die Zusammenlegung der beiden Museen Schwab und Neuhaus – unter Einbezug der Stiftung Sammlung Robert – zum „NMB Neues Museum Biel“. Das Mehrspartenhaus für Geschichte, Kunst und Archäologie basiert auf einer einheitlichen Verwaltung und Leitung. Zum Konzept des NMB gehört, dass die Gebäude neu genutzt werden. Die Dauerausstellung Archäologie wurde vom Haus Schwab in das Haus Neuhaus verlegt. Das Haus Schwab wird vollumfänglich für grosse Sonderausstellungen für alle drei Sparten genutzt. Im Haus Neuhaus wurde die bestehende Kasse in das Scharniergebäude zwischen Schüsspromenade und Seevorstadt verlegt und mit einem Museumscafé und –shop kombiniert. Nach den notwendigen baulichen Anpassungen nahm das Neue Museum Biel am 20. Oktober 2012 seinen Betrieb auf.

 



Auteur: Manuela Di Franco und Neues Museum Biel / Source: 1980 2012