Der in Neuenburg aufgewachsene Kaufmann war Teilhaber der Baumwollstoffdruckerei seines Schwiegervaters Henri Verdan in Biel. In der liberalen Revolution von 1830/31 wurde Charles Neuhaus (1796-1849) zu einer Führerfigur, was ihm die Wahl in die Kantonsregierung einbrachte. Als Präsident des Erziehungsdepartementes war er der Vater der Volksschule im Kanton und Gründer der Universität Bern. Viermal präsidierte er die Kantonsregierung: Er war der erste nichtpatrizische bernische Schultheiss. 

Aber auch in der eidgenössischen Politik spielte Charles Neuhaus als Führer des Liberalismus eine wichtige Rolle. So war er 1841 Präsident der Tagsatzung.

Mit seiner harten politischen Haltung und seinen manchmal willkürlichen Entscheiden schuf er sich viele Feinde. 1846 spülte ihn die nächste Welle der Erneuerung, jene der jüngeren Radikalen um Ochsenbein, aus der Kantonsregierung. Der Kämpfer für die Einheit der Eidgenossenschaft konnte 1848 als Nationalrat die Geburt des neuen Bundesstaates erleben, bevor ihn eine Krankheit zwang, endgültig von der politischen Bühne abzutreten.