Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura

Erste Grosserfolge zwischen den Kriegen

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Im Fussball brillierte der Stadtklub 1920 bis 1921 – auch dank ungarischen Spielerzuzügen – schlitterte darauf aber in Schwierigkeiten mannigfacher Art. Zwischen 1927 und 1932 war das Team jedoch in der Spitzengruppe der Westschweiz klassiert und qualifizierte sich 1927 und 1930 gar als Regionalmeister für die Finalrunden um den Schweizermeister-Titel. Nach zwei fünften Rängen 1936 und 1937 in der neu geschaffenen Nationalliga, geriet der FC Biel aber erneut in eine Krise.
 
Exzellente Aushängeschilder des Bieler Sports waren nach dem Ersten Weltkrieg die Leichtathleten. Diese waren von 1916 bis 1942 dem Fussballklub angegliedert und machten sich danach als Leichtathletikklub selbstständig. Trotz denkbar primitiven Trainings- und Wettkampfanlagen eroberten einige Bieler nationale Meistertitel und gehörten zum Kader der Nationalmannschaft. Willy Moser, sechsfacher Meister im Hürdenlauf und Olympiateilnehmer 1920 und 1924, war Förderer und Trainer zugleich. Sein Disziplinenkollege Hans Schneider war fünffacher Landesmeister. Neben dem Sprinter Paul Hänni war auch Jean Studer in seiner von 1934 bis 1949 dauernden Karriere als Weitspringer und Sprinter erfolgreich. Im Weitsprung gehörte Studer gar der europäischen Spitze an.
 
Neben den Leichtathleten sorgten in jener Zeit vor allem auch die Ruderer des Seeklubs Biel und von Etoile Bienne für Furore. In fast allen Bootsklassen wurden Spitzenleistungen erzielt. Überragend waren damals die Gebrüder Schöchlin. Im Gegensatz zu heute, blühte in jener Zeit auch der Bieler Boxsport. Man erinnere sich nur an die Meetings im Jurasaal. Liechti war 1927 und 1929 Amateur-Schweizermeister im Schwergewicht und wurde in dieser Klasse 1935 und 1936 von Walter Marti abgelöst. Der Fliegengewichtler Kläntschi gewann den Titel gleich dreimal (1931, 1934 und 1936); Stähli tat es ihm im Leichtgewicht gleich (1929, 1933 und 1934). Der Aarberger Jakob Niklaus gehörte damals zur nationalen Elite der Freistilringer. Fritz Jaberg, aus Detligen, erreichte 1931 am Eidgenössischen Schwingfest gar den Schlussgang. Und der Bieler Robert Hafen gehörte als Ersatzmann der Schweizer Kunstturner-Nationalriege an, die 1934 in Budapest Weltmeister wurde.
 
Aber auch Lysser machten nach dem Ersten Weltkrieg von sich reden. Der für Bern kämpfende Fritz Schönauer erreichte 1935 als Regionalmeister Zentralschweiz im Boxmittelgewicht die Finalkämpfe um die Schweizer Meisterschaft. Ernst Christener errang 1939 am Eidgenössischen Hornusserfest die «Königswürde», der Einzelschläger Paul Dätwyler war erfolgreicher Freistilringer und Schwinger.


Autor: Kurt Trefzer / Quelle: 1920