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Das Concentrationslager Büren, 1940-1946

Schon bald nach der Internierung des 45. französischen Armeekorps im Juni 1940 zeichnete sich ab, dass die polnischen Internierten längere Zeit in der Schweiz bleiben würden. Anfang Juli beauftragte das EMD den Chef des Generalstabes, ein Lager für 6000 Mann zu errichten. Als Standort wurde das Häftli in der Nähe des Städtchens Büren an der Aare bestimmt.



Die Wahl des Begriffs "Concentrationslager" orientierte sich vermutlich am "Modell" der deutschen Konzentrationslager. Obwohl Berichte wie Wolfgang Langhoffs Werk "Die Moorsoldaten" auch in der Schweiz über die grausamen Haftbedingungen informiert hatten, verstanden die Planer unter einem Konzentrationslager ein normales Gefangenen- und Arbeitslager. Weil die Internierten gemäss den völkerrechtlichen Bestimmungen nicht nur versorgt, sondern auch bewacht und an der Flucht gehindert werden mussten, entwarf Oberst Rothpletz ein gefängnisähnliches Konzept. Neben dem Interniertenlager umfasste es ein "Schweizer Lager" mit  Kommandantur, Lagerbüro, Materialmagazinen und Unterkünften für das Bewachungs- und Betreuungspersonal. Ein Stacheldrahtzaun um das Lager wurde als ausreichend befunden, um die Internierten an der Flucht zu hindern.

Für die Wahl des Standorts "Häftli" sprachen mehrere Gründe: Die Internierten sollten ursprünglich bei der Korrektion des grossen Aarebogens bei Leuzigen eingesetzt werden, um ein weiteres Abbröckeln von Kulturland zu verhindern. Weil der Kanton Solothurn das diesbezügliche Vorhaben nicht weiter verfolgte, wurde diese Idee jedoch wieder fallen gelassen. Die Behörden sahen es zudem als vorteilhaft an, dass der Weg zwischen den Städtchen Büren und dem Lager - und damit der Kontakt zwischen den Internierten und der Bevölkerung - gut kontrollierbar war.

Die Bauzeit dauerte nur wenige Monate. Als das Lager im Herbst 1940 in Betrieb genommen wurde, waren die Verantwortlichen stolz darauf, in so kurzer Zeit ein Barackendorf für 6000 Personen erstellt zu haben. Noch rechnete kaum jemand damit, dass das Bürener Lagerkonzept scheitern könnte.