Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura
Chronik zur Bieler Geschichte, 16. Jahrhundert
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1512 Biel beteiligt sich am erfolgreichen Pavierzugder Eidgenossen gegen den französischen Einfluss in Norditalien, dabei erhält jeder der beteiligten Orte vom Papst ein „Juliusbanner“. Biel erhält das Recht, die Beile in seinem Wappen fortan ganz in Gold zu führen. Der Schlacht bei Marignano (1515) bleibt Biel fern.
1520 Etwa ab diesem Jahr kämpft Dr. Thomas Wyttenbach gegen die kirchlichen Missstände. Er verbreitet die Ideen der Reformation, predigt also gegen falsche Frömmigkeit, gegen Fastengebote, Fegfeuerglauben, Beichte, Wallfahren, Seelenmessen, Bilderverehrung und gegen das Verbot der Priesterehe. In der Bevölkerung findet seine Anliegen Widerhall, doch der Rat wendet sich gegen ihn. Im Jahr 1524 wird er des Amtes enthoben, weil er geheiratet hat. 1526 stirbt Wyttenbach.
1528 Kurz nach der Berner Disputation vom Januar 1528 tritt die Stadt Biel tritt mit ihrem Bannergebiet (Pieterlen, die Seegemeinden, das Erguel) zur Reformation über.
1529 und 1531 Biel, seit dem Jahr 1527 Teil des reformierten „Christlichen Burgrechts“, nimmt an den beiden Kappelerkriegen gegen die katholischen Orte teil.
1534 Bezug des neuen Rathauses in der Burg. Im selben Jahr wird der Burgplatz gepflästert, ein Jahr später mit einem Brunnen ausgestattet.
1544 Bau eines Schulhauses an der Untergasse.
1541/42 und 1545/46 Ein erster Pestzug fordert 200, der zweite 321 Tote.
um 1550 Biel zählt etwa 1200 Einwohner.
1550 bis 1559 Ambrosius Blaurer, Reformator Württembergs, wirkt als Stadtpfarrer in Biel. Blaurer, ein bekannter Liederdichter und Herausgeber des „Nüw Gesangbüchlein“ mit 150 Psalmen und geistlichen Liedern, führt in Biel den deutschen reformierten Kirchengesang ein.
1565/66 Eine furchtbare Pestepidemie sucht Biel heim. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung überlebt sie nicht – die Einwohnerzahl sinkt auf etwa 540 Personen. In dieser Zeit muss der 1541 geschaffene Friedhof nordwestlich der der Stadtmauer erweitert werden.
1578 bis 1582 Bau des Gasthofs und Hotels „Krone“.
1589 bis 1591 Bau des Zeughauses am Burgplatz.
1589 und 1595 In diesen zwei Jahren werden 17 Frauen und ein Mann wegen Hexerei auf dem Galgenhubel bei Bözingen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1599 Fürstbischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee einigt sich mit Bern auf den Bieler Tauschhandel: Bern übernimmt die fürstbischöflichen Rechte in Biel, Vingelz, Leubringen, Mett und einem Teils von Bözingen, allerdings werden Biels Rechte im Erguel stark eingeschränkt. Gegen die Garantie der freien Religionsausübung verzichtet Bern auf sein Burgrecht mit den Landleuten der Propstei Moutier-Grandval und zahlt dem Fürstbischof 15'000 Berner Kronen.
Quellen:
Bleuer H. (1952) Hauptdaten der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschichte der Stadt Biel
Andres D. (1978) Biel – Veränderungen, Aarau, Sauerländer
Strobel H. (2011) Stadtgeschichte, www. Altstadt Biel.ch, Stadtgeschichte (30.12.2013)
Autor: Christoph Lörtscher / Quelle: Christoph Lörtscher, Biel 2014